Heinrich Brauns (1868-1939): Architekt einer modernen Sozialpolitik

Reichsminister in der Weimarer Republik kamen und gingen, hingegen absolvierte der Zentrumspolitiker Heinrich Brauns eine der längsten Amtszeiten als Fachminister in der Weimarer Republik. Der gebürtige Kölner wurde 1890 zum Priester geweiht. Neben Katholischer Theologie studierte Brauns Volkswirtschaft und Staatswissenschaften. Als Mitglied der Zentrumsfraktion zunächst in der Nationalversammlung und später im Reichstag galt er als Förderer der Christlichen Gewerkschaften. Reichskanzler Fehrenbach ernannte Brauns im Jahr 1920 zum Reichsarbeitsminister. In dieser Funktion, die er von 1920 bis 1928 ausübte, wollte Brauns die sozialstaatliche Komponente der Reichsverfassung zum Tragen bringen. Dies geschah durch die Stärkung der Betriebsräte, der Mitbestimmung und durch die Einsetzung einer Arbeitsgerichtsbarkeit. Brauns unterstützte soziale Reformen u.a. für Kriegsopfer und baute das Fürsorgerecht aus. Als überzeugter christlich-sozialer Politiker wollte Heinrich Brauns die Klassengegensätze der Weimarer Republik überwinden.

Literaturhinweise:

Konrad Adenauer Stiftung (Hg.): Geschichte der CDU, Heinrich Brauns (www.kas.de/wf/de/37.8055/), Zugriff 05.08.2018

Markus Lingen: Heinrich Brauns (1868-1939) – Reichsarbeitsministerium und Sozialpolitik in der Weimarer Republik. In: Historisch-Politische Mitteilungen 19, 2012, S. 77-108

Heinrich Brauns, Bildnachweis AdsD Friedrich Ebert Stiftung

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