Aenne Brauksiepe geb. Engels (1912-1997) Die „Lady“, die wie ein „Schlachtross“ kämpfte

Aenne Engels, geboren am 23. Februar 1912, wuchs in einer pädagogisch und politisch engagierten Familie in Duisburg auf. 1931 machte sie ihr Abitur. Da ihre Eltern in der Zentrumspartei politisch tätig waren, wurde ihr im nationalistischen Deutschland ein Studium verwehrt, woraufhin sie 1934 nach Schottland ging, in der Hoffnung, dort ein Studium der Philologie beginnen zu können. Aber auch dort war es ihr nicht möglich zu studieren. Sie heiratete den Journalisten Werner Brauksiepe und lebte sechs Jahre mit ihm in den Niederlanden. Nachdem Aenne Brauksiepe 1943 nach Deutschland zurückkehrte, war sie zweite Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes. 1945 begann ihre politische Karriere und sie wurde Mitglied der CDU. Dort übernahm sie das Amt der Vorsitzenden der Frauen-Union, war Mitglied im Präsidium und zwei Jahre lang stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende. Von Anfang an setzte Aenne Brauksiepe sich für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. In der Regierung von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger war sie ein Jahr lang Bundesministerin für Familien und Jugend.

1968 bekam sie das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1969 verlieh man ihr auch das Große Verdienstkreuz mit Stern.

Aenne Brauksiepe war Mitbegründerin der CDU in Duisburg.

Sie machte sich vor allem für die Frauen stark. Sie fand, dass alleinstehende berufstätige Frauen, alleinerziehende Mütter, verheiratete Frauen mit Beruf und Kindern ebenso gesellschaftliche Anerkennung und Förderung verdienten, wie „Nur-Hausfrauen“. Außerdem setzte sie sich für die rechtliche Gleichstellung unehelicher Kinder ein.

Am 1. Januar 1997 verstarb Aenne Brauksiepe in Oelde (Westfalen).

Literaturhinweise:

Brigitte Kaff: Aenne Brauksiepe (1912–1997). In: Jürgen Aretz/Rudolf Morsey/Anton Rauscher (HG.): Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 9, Münster 1999, S. 277–289.

Hanna-Renate Laurien: Aenne Brauksiepe – immer einen Schritt voraus. In: Monika Weichert-von Hassel (Hg.): Der zerrissene Schleier. Frauen in unserer Zeit, Bonn 1987, S. 209ff.

Marlene Lenz (Hg.): Aenne Brauksiepe zum 75. Geburtstag, Selbstdruck 1987.

Christa Schroeder: Von einer mitreißenden Überzeugung: Aenne Brauksiepe. In: Renate Hellwig (Hg.), Die Christendemokratinnen – Unterwegs zur Partnerschaft, Stuttgart/Herford 1984, S. 184-193.

Aenne Brauksiepe, Bildnachweis AdsD Friedrich Ebert Stiftung

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