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Wo Mitbestimmung keine Schönwetterparole ist – 10. Deutscher BetriebsräteTag 2013

Zum zehnten Mal begrüßte das Parlament der Betriebsräte  am 16. und 17. Oktober 2013 Arbeitnehmervertretungen aus allen Branchen im Bonner Plenarsaal. 14 ausgezeichnete Praxisbeispiele wurden auch in diesem Jahr aus knapp 90 Bewerbungen ausgewählt und prämiert. Die Stiftung Christlich-Soziale Politik e.V. war mit Martin Schulte und Daniel Güttler von der CDA an einem gemeinsamen Info-Stand im Foyer präsent.
Die Verleihung des Deutschen Betriebsräte-Preises zieht die öffentliche Aufmerksamkeit für die Mitbestimmung deutlich auf sich. Wo sonst werden die Anstrengungen der Betriebsräte vor Publikum gewürdigt?  Die Arbeitsverdichtung und ein zuweilen ungesunder Arbeitseinsatz betreffen die ganze Arbeitswelt; besonders verengt sich das Spannungsfeld um den Betriebsrat: Mit dem Management, den eigenen Kompetenzen wie auch der Belegschaft gilt es, fachlich überzeugend und zugleich auf menschliche Weise zu jonglieren.
Ein wunderbares Beispiel ist der heimliche Publikumsliebling: der Betriebsrat „CineStar“ Bamberg und Mainz. Mit ihrem lebhaft vorgetragenen Projekt „Aufbau von Betriebsratsstrukturen in atypischen Beschäftigungssituationen“ berührten Carina Engel und Sven Langensiepen das Plenum wie auch die Jury, waren in der Hauptkategorie Gold-Preis nominiert, erhielten Standing Ovations und den erstmalig per Abstimmungsgerät im Plenum ermittelten Publikumspreis.
Den Sonderpreis „Gute Arbeit“, erhielt der Betriebsrat der Rheinbahn AG für das Projekt „Die Ampel auf Grün – Belastungsorientierte Dienstplanung“. Er bekämpft erfolgreich die Ursachen von Arbeitsbelastung, um eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen zu erzielen.
Entscheidend für die Preisvergabe des Bronze-Preises an den  Betriebsrat der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH war die effiziente Realisierung des Projektes, die Tatsache, dass die „Förderung der Gleichstellung im Betrieb“ keine Schönwetterparole war, die bei Regen und Wind keinen Bestand mehr hat, wie Laudatorin Eva-Maria Stoppkotte konstatierte.
Über den Silber-Preis freute sich der Betriebsrat der Finanz Informatik GmbH & Co. KG mit seinem Konzept „Tarifsozialplan – ein neuer Weg! Synergien aus Betriebsverfassung und Tarifrecht“. Zwar konnten trotz zahlreicher Bemühungen die Schließung von sieben der zehn Standorte nicht verhindert werden, doch wurde ein für die Branche innovativer Tarifvertrag abgeschlossen.
Dem Betriebsrat der Metsä Board Zanders GmbH wurde unter viel Jubel der Gold-Preis verliehen. Das Ziel, im „Papierpark Zanders  – proaktive Standort- und Beschäftigungssicherung“ zu gewährleisten, wurde erreicht und 435 Arbeitsplätze gesichert. Frank Eschenauer, der Betriebsratsvorsitzende, nahm unter Standing Ovations sichtlich gerührt den Preis entgegen.
Auch in 2014 wird zu diesem Ereignis von der Zeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“ geladen. Um der inspirierenden Kommunikation und dem kompetenten Austausch einen größeren Raum zu gewähren, wird die Veranstaltung erstmalig auf drei Tage ausgeweitet: Vom 28.-30. Oktober 2014 sind alle Mitbestimmungsakteure herzlich eingeladen, ihre wertvolle Arbeit beim 11. Deutschen BetriebsräteTag unter der Schirmherrschaft von Ursula von der Leyen zu feiern. Gemeinsam mit anderen Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen wird auch dann wieder die Stiftung CSP, natürlich an der Seite der CDA, hier vertreten sein und dabei die Bedürfnisse der Arbeitnehmervertretungen fest im Blick haben.
Weitere Informationen und Impressionen der Veranstaltung sind unter www.betriebsraetetag.de zu finden.
Autorin: Christine Jäger, Bildungsreferentin für Betriebs- u. Personalräteseminare der Stiftung CSP