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MINT-Fächer stärken im Interesse des Technologiestandortes Deutschlands

Ein Portrait der Arbeit der Deutschen Telekom-Stiftung

Die Mitglieder der Stiftung und interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten am 12. September die Möglichkeit, im Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK) sich über die Arbeit der Deutschen Telekom-Stiftung zu informieren. Noch ist die Telekom-Stiftung nicht so bekannt in der Gesellschaft, so der Geschäftsführer Dr. Reiner Franke, der gemeinsam mit dem Kuratoriumsmitglied Wilhelm Wegner, ehemaliger Vorsitzender des Konzernbetriebsrates der Deutschen Telekom AG, die vielfältigen Aktivitäten der Stiftung darstellte. Es geht der Telekom-Stiftung vor allem darum, an Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern und junge Menschen dafür zu begeistern. Ende 2003 wurde die Deutsche Telekom-Stiftung gegründet. Vorsitzender ist der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Dr. Klaus Kinkel. Die Stiftung ist gemeinnützig und völlig getrennt und unabhängig vom Konzern der Telekom. Das Jahresbudget der Deutschen Telekom-Stiftung beträgt z. Zt. 13 Mio. Euro. Die Arbeitsweise ist operativ, nicht fördernd. Das heißt, die Projekte werden von Leitern in der Telekom-Stiftung mit den Partnern in der bundesdeutschen Bildungslandschaft, bspw. Kindertagesstätten, Schulen und Fakultäten, durchgeführt. Die Telekom-Stiftung sucht sich ausgewählte Schulen als Kooperationspartner und hat einen weiteren Schwerpunkt in der Lehrerfortbildung.
Dem Stiftungsvorstand, dem neben Minister a. D. Klaus Kinkel u. a. Rene Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG, und Professor Dr. Sigmar Wittig, Vorstandsvorsitzender Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt AG a. D., angehören, geht es darum, den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland zu stärken. Dies ist nur möglich, wenn naturwissenschaftliche Talente möglichst früh gefördert werden. Als Herausforderungen am Standort Deutschland sieht die Telekom-Stiftung die demografische Entwicklung unserer bundesdeutschen Gesellschaft an, die es mit sich bringen wird, dass bald ein großer Mangel an Ingenieuren herrschen wird. Ferner ist die schwache Partizipation von Frauen an Innovationsprozessen auffällig. Zudem muss sich der Standort Bundesrepublik Deutschland einer zunehmenden Konkurrenz aus den Aufholländern in Asien erwehren.
Kuratoriumsmitglied Wilhelm Wegner wies darauf hin, dass die Amerikaner in der Lage sind, Informationsbanken oder soziale Netzwerke wie Google oder Facebook zu initiieren, jedoch Europäer nicht vergleichbare Erfolge vorweisen können. Auch die Unternehmensgeschichte von Microsoft ist eine US-Amerikanische Erfolgsgeschichte, zu der es kein vergleichbares europäisches Gegenstück gibt.
Entscheidend für eine gelungene Berufslaufbahn, so beide Referenten, ist eine geschlossene Bildungskette: Die frühkindliche Entwicklung von der Berufsausbildung bis hin zur Hochschulbildung ist von hoher Bedeutung. Nach Ansicht der Telekom-Stiftung muss für den vorschulischen Bereich in Deutschland mehr getan werden, um frühzeitig ein Interesse an Technik zu wecken. Wichtig ist, dass sanfte Übergänge zwischen den bestehenden Bildungsstufen geschaffen werden, um so nicht nur die individuelle Kompetenz zu stärken, sondern zugleich auch eine Teilnahme an gesellschaftlichen wie auch wirtschaftlichen Entwicklungen zu ermöglichen.
Gleichzeitig fördert die Deutsche Telekom-Stiftung Projekte an Universitäten, die der Forschung dienen. Ebenfalls unterstützt die Bonner Telekom-Stiftung Doktoranden, die in technischen Fächern promovieren.
Die Referenten erklärten anhand verschiedender praktischer Beispiele die Arbeitsweise der Telekom-Stiftung. Eines von vielen Projekten ist die Junior-Akademie, welche Einblicke in die Ausbildung und in den Berufsalltag von Ingenieuren bietet. Denn die Deutschen sind, wie Wegner anmerkt, nicht nur das Volk der Dichter und Denker, sondern auch der Ingenieure.
Beide Referenten, Wegner und Dr. Franke, betonten, dass die bundesdeutsche Bildungslandschaft mehr Innovationen benötige. Der Bildungsföderalismus habe viele Schattenseiten und führe zu Verkrustungen in der Bildungslandschaft. Jene Verkrustungen gilt es aufzubrechen, um Deutschland als Standort für Innovation, Wachstum und Wohlstand zu festigen.
Weitere Informationen unter www.telekom-stiftung.de.
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