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Die Kunst der politischen Rede

Nicht überreden, sondern überzeugen!

Politische Reden schreiben ist ein Handwerk, das gelernt werden kann. Schon die alten Griechen übten sich in der Kunst der Rede, um sich auf Tätigkeiten in Politik, Justiz und Gesellschaft vorzubereiten. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain sagte einmal: „Große Macht übt das richtige Wort aus. Immer, wenn wir auf eines dieser eindringlichen treffenden Worte stoßen, ist die Wirkung physisch und geistig – und blitzartig spontan.“ Brillanten Rednern wie Willy Brandt, Vaclav Havel oder Barack Obama ist das gelungen. Aber wie konzipiert man eigentlich eine politische Rede, die mit Argumenten überzeugt und Menschen emotional erreicht?

In einer Schreibwerkstatt (16.-18. Januar 2012) zum Thema: „Politische Reden schreiben: Überzeugen, nicht überreden“ haben sich unsere engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Berufsfeldern mit dem Handwerk des Redenschreibens vertraut gemacht. Unter Anleitung erfahrener Praktiker aus Kirche, Medien und Politik erhielten sie Einblick in die Kunst der politischen Rede. Der Pressepfarrer des Bonner Kirchenkreises und Journalist Joachim Gerhardt sowie der frühere Redenschreiber im Bundespräsidialamt und heutige Referatsleiter in der Staatskanzlei von NRW, Dr. Matthias Schreiber, erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Technik des Redenschreibens innerhalb unterschiedlicher politischer Kontexte. Das praxisorientierte Vorgehen ermöglichte den Teilnehmern die Konzeption einer eigenen Rede zu Themen kommunaler Politik.

Unter dem Motto: „Von den Besten lernen – Reden, die Geschichte schrieben“ begaben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung von Karsten Matthis, früherer Redenschreiber und Abteilungsleiter in der Bundesgeschäftsstelle der CDU Deutschlands und heute Leiter der Stiftung CSP, schließlich auf die Spuren großer politischer Rhetoriker. Sie analysierten Reden von Altkanzler Willy Brandt, dem im letzten Jahr verstorbenen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel und ganz aktuell US-Präsident Barack Obama. Letzterer ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Text, Kontext und Charisma zusammen eine mobilisierende Kraft entfalten können. Ganz in diesem Sinne antwortete der französische Soziologe Pierre Bourdieu auf die Frage, ob die Sprache im Zentrum jeder politischen Analyse stehen müsse: „Tatsächlich üben Worte eine typisch magische Macht aus: sie machen sehen, sie machen glauben, sie machen handeln. Aber wie im Fall der Magie muss man sich fragen, worin das Prinzip dieses Vorgangs besteht; oder genauer welche die sozialen Bedingungen sind, die die magische Wirksamkeit der Worte möglich machen.“ Das Seminar leitete Matthias Kirch, Assistent von Prof. Dr. Gerd Langguth, Universität Bonn, und Bildungsreferent der Stiftung CSP.

Die Stiftung wird auch in Zukunft wieder Seminare zur politischen Rede anbieten.

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