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Veranstaltungsbericht „Vorfahrt für Bildung und Forschung“ im Rahmen von „Politik am Mittag“

In der Reihe „Politik am Mittag“ konnte am 07.02.2017 ein weiterer Prominenter begrüßt werden: Thomas Rachel MdB ist seit 2005 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.

In der Reihe „Politik am Mittag“ konnte am 07.02.2017 ein weiterer Prominenter begrüßt werden: Thomas Rachel MdB ist seit 2005 Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Seine inhaltlichen Schwerpunkte im Bildungsministerium sind das Wissenschaftssystem, die Hochschulen und Forschungsorganisationen, die Lebenswissenschaften und die Forschung für Gesundheit, die europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung sowie der Haushalt des Bundesministeriums. Er ist Senator der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und Vertreter der Bundesministerin im Kuratorium, der Deutsch-Israelischen Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (GIF). 
Der Staatssekretär gab einen lebendigen Einblick in die umfangreichen Aufgaben des Bundesministeriums. So ist die Forschung über die Volkskrankheit Demenz eine wichtige Herausforderung. Die Zahl der demenziell Erkrankten, z. Zt. bei 1,4 Millionen steigt weiter an. Thomas Rachel wies deshalb darauf hin, dass weitere Anstrengungen in der Forschung notwendig sind und informierte, dass am 15. März 2017 die Bundeskanzlerin in Bonn ein neues Neurodegeneratives Forschungszentrum eröffnen wird.
Thomas Rachel konnte darauf hinweisen, dass das Bundesministerium kontinuierlich die Mittel für Bildung und Forschung gesteigert hat. Dies ist möglich gewesen, weil im vierten Jahr keine Neuverschuldung des Bundes entstanden ist. Die Bundesrepublik Deutschland bzw. das Bundesministerium für Bildung und Forschung verfügt im Jahr 2017 über einen Etat über 17,6 Millionen Euro; dies entspricht einem Plus von 7,6 % (2016: 16,4 Mrd.).
Thomas Rachel MdB ging in seinem Referat auf die digitalen Veränderungen in allen Bereichen unserer Gesellschaft ein. Ziel muss es sein, Technik selbst zu gestalten und nicht von ihr fremd gestaltet zu werden, so Thomas Rachel. Der Staatssekretär erinnerte an die letzte Hannover-Messe, mit dem Schlagwort „Industrie 4.0“. Immer mehr Prozesse in der Wirtschaft werden digitalisiert. Dies bedeutet eine besondere Herausforderung für die Klein- und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Der digitale Wandel kann nur gestaltet werden, wenn die berufliche Bildung Hand in Hand mit dem technischen Fortschritt einhergeht. Der digitale Wandel verändert sowohl die Arbeit als auch die tagtägliche Lehr- und Lernsituationen. Deshalb sind Trainings für Jugendliche, welche digitale Kenntnisse vermitteln, wichtig, um eine digitale Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.
Rachel sprach sich dafür aus, dass insbesondere mehr Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer notwendig sind, um Schülern den digitalen Wandel zu vermitteln. Er erinnerte an den am 12.10.2016 von der Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka vorgestellten Digitalpakt zwischen Ländern und Bund, der u. a. einen massiven Breitbandausbau vorsieht. Neue gute berufliche Bildung kann nur geschaffen werden, wenn alle Bundesländer und der Bund gemeinsam digitale Bildung fördern.
Ein besonderes Anliegen ist Staatssekretär Rachel die Schnittstelle zwischen beruflicher Ausbildung und Eintritt in den Beruf. In Deutschland gibt es 330 Ausbildungsberufe und eine Vielzahl von Studiengängen. Daher ist berufliche Orientierung notwendig. Immer noch bleiben 9 % der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss. Deshalb legt das Bundesministerium für Bildung und Forschung Wert auf eine berufliche Orientierung in der 7. und 8. Schulklasse. Noch immer ist Bildung der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit, so Rachel. Gut Qualifizierte sind sehr viel weniger arbeitslos als gering Qualifizierte. Von den 6,5 % z. Zt. Arbeitslosen sind 20 % Unqualifizierte.
In einer sich anschließenden regen Diskussion fragte die Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker, ob nicht schon ein Teil der deutschen Industrie den digitalen Wandel verschlafen habe und die Veränderungsprozesse sehr viel schneller auf einander abfolgen. Insbesondere die Automobilindustrie in Deutschland stehe unter Druck. Thomas Rachel stellte fest, dass google keine guten Autos bauen kann und die deutsche Automobilindustrie nach wie in der Lage als hochprofessioneller Industriezweig ist, Elektroautos zu bauen.
Viele Diskutanten legten Wert darauf, dass Bildung Beziehungsarbeit ist. Insbesondere der Austausch zwischen Lehrern und Schülern wirke sich positiv auf den Lernprozess aus. Das Plenum plädierte für ein Bildungswettbewerb zwischen den Bundesländern. Das föderative System könne nur dann seine Stärken entfalten, wenn sich alle Bundesländer für mehr Bildung und mehr Forschung verpflichten.
Bildung und Forschung müsste in jedem Fall auch in der neuen Legislaturperiode eine hohe Priorität genießen, so das Plenum bei „Politik am Mittag“ am 07.02.2017.
Mehr über Thomas Rachel MdB unter https://www.bmbf.de/de/thomas-rachel-179.html Karsten Matthis
Geschäftsführer der Stiftung CSP

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