Beim Schritt in die Unabhängigkeit der britischen Kolonien in der Karibik in den 1960 Jahren war das Commonwealth als Nachfolgeeinrichtung des englischen Kolonialreiches der gegebene Rahmen für die Orientierung der jungen Nationen. Doch die Staatsform der konstitutionellen Monarchie wird in vielen Mitgliedsländern des Commonwealth heute zunehmend in Frage gestellt. Seit langem beraten deshalb auch in Jamaika Gremien über eine neue Verfassung, die entweder eine völlige Lösung oder nur noch eine symbolische Bindung an die ehemalige Kolonialmacht beinhaltet.
Die Außenpolitik Europas wird durch die neuen kritischen Diskussionen des „globalen Südens“ über dieses koloniale Erbe zunehmend herausgefordert. Die Kritik an der Politik des „Nordens“ wird in der Karibik am Beispiel Haitis besonders deutlich. Lösungsvorschläge der internationalen Organisationen aber auch von Seiten der Karibischen Staatengemeinschaft haben bis heute keine Wirkung gezeigt.
Die Deutsch-Jamaikanische Gesellschaft e.V. (DJG) möchte in diesem Zusammenhang die gesellschaftspolitischen Diskussionen am Beispiel Jamaikas um eine Lösung vom Commonwealth und die Verabschiedung einer neuen Verfassung vorstellen. Keine leichte Aufgabe, da dieses Unterfangen neben der Politik in alle Bereiche des öffentlichen Lebens und der regionalen Kooperation hineinwirken wird.
Willkommen in Königswinter
Bildrechte: Karl-Olaf Kaiser