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„Der Mensch gehört in den Mittelpunkt, nicht die Wirtschaft“ – Bericht zur Buchvorstellung von Prof. Dr. Zimmer

Am 11. Mai stellte der stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Christlich-Soziale Politik e.V. (CSP), Prof. Dr. Matthias Zimmer, seine zwei neuesten Werke „Person und Ordnung“ und „Alte Werte in neuer Zeit“ im Arbeitnehmer-Zentrum in Königswinter vor. Das Gespräch mit rund 20 Teilnehmenden wurde von Dr. Ulrike Buschmeier, Geschäftsführerin der Stiftung CSP e.V., moderiert. Der Fokus der Veranstaltung lag auf den Grundsätzen und der Entstehungsgeschichte der Sozialen Marktwirtschaft, die oft nur mit Ludwig Erhard in Verbindung gebracht wird. Prof. Dr. Zimmer machte aber deutlich, dass es bereits vor Erhards Durchbruch 1948 einige Vordenker gab und nannte in diesem Zusammenhang insbesondere Walter Eucken und Wilhelm Röpke.

Gerade die Verschränkung zwischen Ordoliberalismus und katholischer Soziallehre prägten das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft nachhaltig und ergänzten sich in vielerlei Hinsichten. So stellte Prof. Dr. Zimmer fest, dass die Ordoliberalen „wussten wie“, wo hingegen die Träger der Soziallehre „wussten was“. Auch die Debatten, die wir heute führten, seien von der Frage geprägt, wie Subsidiarität gelingen kann und der Mensch in den Mittelpunkt gestellt wird und nicht der Staat oder die Wirtschaft.

Als Beispiel nannte Prof. Dr. Zimmer das Lastenausgleichsgesetz von 1952, das nur deswegen so erfolgreich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war, weil die katholische Soziallehre immer den Menschen in den Mittelpunkt stellte und so eine wirtschaftliche und sozialverträgliche Balance geglückt sei. Das Beispiel ließe sich aber auch in die Gegenwart übertragen, wenn es beispielsweise um die gerechte Verteilung von Wohnraum oder den Umgang mit Arbeitslosigkeit und insbesondere Hartz IV ginge. Prof. Dr. Zimmer plädierte hier für eine erneute, belebende Diskussion über Werte und Grundsätze, die das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt. Dafür sei das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft mit allen Hebeln ausgestattet, damit „aus Reibung Dynamik entsteht und so neue Herausforderungen aufgenommen werden können“.

Zur Person:
Prof. Dr. Matthias Zimmer MdB ist seit 2005 Kreisvorsitzender der CDA Frankfurt/Main, von 2009 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestags; zudem von 2010 bis 2021 stellv. Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Matthias Zimmer ist Stellv. Vorsitzender unserer Stiftung CSP.

Alisa Topp
Bildungsreferentin der Bildungsforum gGmbH

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