Der Zweite Weltkrieg hat im deutsch-niederländischen Grenzgebiet tiefe Spuren hinterlassen – sowohl in der Landschaft als auch im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaften auf beiden Seiten der Grenze. Seit dem Ende des Krieges haben sich die Formen des Erinnerns und Gedenkens in Deutschland und den Niederlanden stark verändert. Was zunächst durch nationale Narrative geprägt war, hat sich im Zuge der europäischen Einigung zunehmend geöffnet: Seit der Jahrtausendwende ist eine stärkere Auseinandersetzung mit transnationalen Perspektiven und der Entwicklung eines europäischen Gedächtnisses zu beobachten.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die gescheiterte alliierte Luftlandeoperation „Market Garden“ im Herbst 1944. Anhand dieses historischen Ereignisses setzen wir uns mit der militärischen, politischen und gesellschaftlichen Dimension der Kriegsjahre auseinander. Dabei besuchen wir zentrale Erinnerungsorte in den Niederlanden – darunter Schlachtfelder, Museen und Gedenkstätten – und analysieren deren Rolle innerhalb der niederländischen Erinnerungskultur.
Das Seminar bietet somit nicht nur die Möglichkeit, die Geschichte vor Ort zu erleben, sondern auch ein vertieftes Verständnis für die dynamischen Prozesse der Erinnerungskultur in einem vereinten Europa zu entwickeln – 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Herzlich willkommen in Kalkar!