Bei Verschwörungsmythen handelt es sich um den Versuch, komplexe Ereignisse und Entwicklungen durch eine einem Feindbild zugesprochene Verschwörung vereinfacht zu erklären.
Mit den Anschlägen vom 11. September 2001 und der zunehmenden Nutzung sozialer Medien erfuhren sie größere Verbreitung. In den letzten Jahren kamen vor allem Verschwörungsmythen im Kontext von Migration („Der große Austausch“) auf, die Rechtsterroristen als Legitimation für ihre Verbrechen heranzogen (Utoya, Christchurch, Hanau, Halle etc.) Jüngst haben vor allem „Anti-Corona-Proteste“ Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Das Seminar setzt sich mit den grundlegenden gesellschaftlichen und (individual-)psychologischen Funktionsweisen von Verschwörungsmythen auseinander und beleuchtet auch deren Geschichte. Auch werden wir im Seminar erarbeiten, was diese Mythen strukturell und inhaltlich gemeinsam haben und warum von der Bezeichnung „Verschwörungstheorien“ abgesehen werden sollte.